So Geht Der Kauf
          Sustainable Future of Food

          Wesentlichste Teilsektoren im nachhaltigen Ernährungs-Ökosystem

          2 September 2020

          Die Sicherheit und Nachhaltigkeit unseres Ernährungssystems ist eins der dringendsten globalen Herausforderungen. Die gute Nachricht ist, dass die Lebensmittelindustrie begonnen hat, darauf zu reagieren. Wir sehen eine Zunahme pflanzlicher Proteinoptionen, neue Entwicklungen in der Landwirtschaft, der Aquakultur und in den Versorgungsketten sowie Veränderungen bei der Verpackung unserer Lebensmittel, um nur einige Beispiele zu nennen. Auf der Seite der Konsumenten erleben wir eine grundlegende Veränderung des Verbraucherbewusstseins in Bezug darauf, wie wir uns ernähren und wie sich unsere Ernährungsweise auf das natürliche Ökosystem des Planeten auswirkt. Um weiter zu erforschen, wie das Lebensmittelsystem revolutioniert wird, untersuchen wir in diesem Beitrag neun Untersektoren, die wir in unserem Rize Sustainable Future of Food UCITS ETF erfassen wollen.

          1. Pflanzliche und biologische Lebensmittel
          2. Inhaltsstoffe, Aroma und Duftstoffe
          3. Lebensmittelsicherheit und -prüfung
          4. Precision Farming
          5. Agrarwissenschaft
          6. Landbasierte Aquakultur
          7. Wassertechnologie
          8. Lieferketten-Technologie
          9. Nachhaltige Verpackung

           

          Pflanzliche Lebensmittel und Bio-Lebensmittel

          Die Unternehmen in diesem Teilbereich konzentrieren sich vorwiegend auf die Herstellung und Lieferung von pflanzlichen Lebensmitteln und pflanzlichen Alternativen zu Fleisch und Milchprodukten in Form von neuartigen Lebensmittel- und Getränkerezepturen. Innerhalb dieses Subsektors wollen wir Unternehmen ausschließen, die Fleischprodukte von Tieren aus Bodenhaltung (einschließlich Rind-, Lamm-, Schweine- und Geflügelfleisch) herstellen, und stattdessen Unternehmen erfassen, die überwiegend auf pflanzlicher Basis arbeiten, was durch ihre Produktpaletten und öffentliche Bekanntmachungen (Nachhaltigkeitsberichte) belegt wird.

          • Pflanzenbasierte Nahrungsmittel: Da das Bewusstsein der Verbraucher in Bezug auf die negativen Auswirkungen der Fleischproduktion (insbesondere von Rindern) auf die Umwelt und das Klima (Wald-/Lebensraumverlust und Methanemissionen, Abfallentsorgung und Süßwassernutzung), die Bedingungen, unter denen Tiere gezüchtet werden, und die zunehmenden Beweise dafür, dass pflanzliche Lebensmittel für den Menschen gesünder sind, weiter wächst, wird erwartet, dass die Nachfrage nach pflanzlichen Lebensmitteln in den kommenden Jahren exponentiell ansteigen wird.[1]
          • Bio-Lebensmittel: Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln weiter wachsen wird, da die Verbraucher die Auswirkungen intensiver landwirtschaftlicher Produktion besser verstehen, die sich zu sehr auf chemisch basierte Pflanzenschutzmittel und Stickstoff-, Phosphat- und/oder Kaliumdünger verlassen, um die Erträge auf Kosten der Gesundheit des Bodens und des Endverbrauchers zu maximieren.[2]

          Inhaltsstoffe, Aromen und Riechstoffe

          Unternehmen in diesem Teilsektor befassen sich mit der steigenden Nachfrage nach natürlichen und organischen Inhaltsstoffen bei der Herstellung von Aroma und Duftstoffen.[3] Das Aufkommen und die Akzeptanz des Trends hin zu Bio-Produkten in der Bevölkerung aller demographischen Schichten wird durch schnelle Lebensmittelinnovationen bei den Hauptakteuren auf dem Markt für Aroma und Duftstoffe bestätig.[4] Laut der Plant Based Foods Association ist der Geschmack von Lebensmitteln entscheidend für die Kaufentscheidungen. Die Reproduktion gängiger Farben, Geschmacks- und Duftstoffen und zunehmend auch von Emulgatoren wird in der Lebensmittelindustrie auf industrieller Ebene seit langem praktiziert. Die synthetische Nachbildung bestimmter Aromen, Düfte und Emulgatoren (wie z.B. Palmöl) kann nicht nur dazu beitragen, einige der Umweltauswirkungen des Anbaus dieser Grundstoffe zu mildern, sondern auch einer großen Anzahl von Kindern (Kinderarbeit) und/oder anderen benachteiligten Arbeitnehmern weltweit Erleichterung verschaffen. Darüber hinaus wird die Nachfrage nach den Lebensmittelfarben, Aroma- und Duftstoffen, an die sich die Verbraucher gewöhnt haben, steigen, je mehr Lebensmittel auf pflanzlicher Basis hergestellt werden, und diese Produkte werden einen größeren Teil der Lebensmittelwissenschaft ausmachen. Die Verbraucher suchen auch zunehmend nach Farben, Aromen, Düften und anderen Zutaten, die organisch sind, weniger Natrium enthalten, glutenfrei sind und keine GVO (genetisch veränderte Organismen) enthalten.[5]

           

          Lebensmittelsicherheit und -prüfung

          Unternehmen in diesem Teilsektor befassen sich mit der Bereitstellung von Lösungen für die Lebensmittelsicherheit, wie Reinigungs- und Sanitärsysteme und antimikrobielle Produkte, die bei der Verarbeitung von Lebensmitteln und Getränken eingesetzt werden. Zu diesem Untersektor gehören auch Unternehmen, die sich mit der Bereitstellung von Instrumenten, Software und/oder Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Prüfung von Lebensmitteln, Boden und/oder Wasser (oder einer Kombination der oben genannten Bereiche) befassen. In der Lebensmittelanwendung werden diagnostische Lösungen typischerweise von Lebensmittelherstellern und Verarbeitern zur Verfügung gestellt, die sie zum Testen auf potentielle Verunreinigungen einsetzen, seien es chemische (z.B. Pestizide), virale, bakterielle oder mikrobiologische, pathogene, toxische, allergieauslösende. Weiters können durch diese Testverfahren auch Arzneimittelrückstände, genetische Veränderungen sowie die Artenverifizierung identifiziert werden. Im Umweltbereich werden solche Lösungen unter anderem bei der Analyse von chemischen Schadstoffen in Luft, Wasser und Boden eingesetzt.

           

          Präzisionslandwirtschaft

          Die Unternehmen in diesem Teilsektor engagieren sich in der landwirtschaftlichen Innovation durch neue Technologien, die hauptsächlich darauf abzielen, die Quantität und Qualität der auf der gleichen Fläche produzierten Nutzpflanzen zu erhöhen, die Effizienz bei der Nutzung von Input-Ressourcen (wie Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Wasser und Treibstoff) zu verbessern, die negativen Auswirkungen externer / ökologischer Risikofaktoren (z.B. einzelne Wetterereignisse, Klimawandel und Arbeitskräftemangel) zu reduzieren und den ökologischen Fußabdruck der Landwirtschaft zu verringern. Solche Technologien umfassen:

          • Präzisionslandwirtschaftliche Technologien: Dies bezieht sich auf Maschinen wie GPS-gestützte selbstfahrende Traktoren mit Roboter- und KI-Technologie für die Präzisionspflanzung, Unkrautbekämpfung, Bewässerung und Ernte sowie die Ausbringung von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln.
          • Digital / Smart Farming und Internet der Dinge: Dies bezieht sich auf das Netzwerk von physischen Objekten (Traktoren, Drohnen, Satelliten), die mit Sensoren und Betriebsführungssoftware ausgestattet sind, welche die Datenerfassung und -aggregation zum Zweck der Feldüberwachung und des Datenmanagements ermöglichen. Drohnen nehmen qualitativ hochwertige Bilder auf, und Satelliten erfassen das Gesamtbild, das zur Beurteilung der Umweltbedingungen (wie z.B. Feuchtigkeit), zur Überwachung und Bewertung während des gesamten Wachstumszyklus und zur Ertragsvorhersage verwendet werden kann, um besser über die Strategie und Praktiken auf dem Bauernhof zu informieren.
          • Indoor, vertikale, aeroponische, hydroponische und aquaponische Landwirtschaft: Dies bezieht sich auf Technologien, die für den Anbau von Pflanzen ohne Boden in nährstoffreichen Lösungen und in zunehmend geschlossenen Kreislaufsystemen eingesetzt werden, was den Vorteil hat, den Wasserverbrauch zu reduzieren, den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln zu verringern (und in vielen Fällen sogar ganz zu eliminieren) und auf diese Weise sowohl Wasser als auch Geld zu sparen.

           

          Agrarwissenschaft

          Die Unternehmen in diesem Teilbereich befassen sich mit der Maximierung der Ernteerträge und der Optimierung der Input-Ressourcen durch Wissenschaft und Technologie, einschließlich der Saatgutwissenschaft (Genbearbeitungs- und Züchtungstechnologien, aber nicht der Genmodifikation), Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Während Unternehmen in diesem Subsektor nach ihrer Exposition gegenüber der Agrarwissenschaft insgesamt bewertet werden, werden Unternehmen, die in der Produktion von Stickstoff-, Phosphat- und/oder Kaliumdüngern und chemisch basierten Pflanzenschutzmitteln tätig sind, nur dann einbezogen, wenn sie auch am Übergang zu biobasierten Lösungen beteiligt sind, wobei anzumerken ist, dass die oben genannten Bereiche in der Regel den Umsatz vorläufig dominieren. Dementsprechend werden die öffentlichen Bekanntmachungen (Nachhaltigkeitsberichte) eines Unternehmens auf klare Aussagen hin geprüft, die die Beteiligung des Unternehmens an Forschung, Entwicklung und Vermarktung von biobasierten Pflanzenschutzmitteln und Bio-Stimulanzien, die als umweltfreundlicher angesehen werden, bestätigen.

          Landbasierte Aquakultur 

          Unternehmen in diesem Subsektor sind in der Landfischproduktion tätig (im Gegensatz zur Seefischerei oder zum kommerziellen Fischfang), bei der die Aufzucht und alle Ein- und Ausgänge kontrolliert werden können. Da die weltweite Nachfrage nach Zuchtlachs parallel zum wachsenden Bewusstsein für die negativen Umweltauswirkungen der Fischzucht im Meer weiter zunimmt, wird erwartet, dass die Nachfrage nach Fisch, der in landgestützten Farmen gezüchtet wird (im Gegensatz zu Fischfarmen im Meer), weiter steigen wird.[6] Durch die Kontrolle der Wachstumsbedingungen ermöglicht die landgestützte Fischzucht die Beseitigung von Seeläusen, toxischen Algen und anderen externen Umweltfaktoren, die sich negativ auf die Erträge auswirken können. Sie eliminiert auch die negativen Auswirkungen der Meeresfarmen auf die natürliche Umwelt, wo Abfälle, Meerläuse und Chemikalien direkt in den Ozean gelangen, was sich negativ auf die Wildlachsbestände auswirkt. Schließlich schafft die landgestützte Zucht Möglichkeiten für das Recycling von Fischabfällen, die als Dünger für den Anbau von Nahrungsmitteln verwendet werden können, und für die Erzeugung erneuerbarer Energie in Form von Biogas. Rezirkulierende Aquakultur-Systeme (RAS) sind ein wachsender Bereich der Innovation innerhalb der landgestützten Aquakultur-Industrie.

           

          Wasser-Technologie

          In diesem Bereich beschäftigen sich Unternehmen mit der Bereitstellung von Bewässerungstechnologien zur Minimierung des Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft, einschließlich der Entwicklung fortschrittlicher Präzisionsbewässerungssysteme und IOT-Technologien, die eine Bewässerung mit variabler Geschwindigkeit, drahtlose Bewässerung und den Einsatz von GPS-Positionierung und -Lenkung ermöglichen, die über Smart Devices ferngesteuert werden können. Dieses Segment umfasst auch Wassermanagement-Technologien, welche die effiziente Wassernutzung in landwirtschaftlichen Betrieben verbessern, einschließlich der Wiederverwendung von Nutzwasser/Grauwasser.

           

          Lieferketten-Technologie

          Hier beschäftigen sich Firmen mit der Entwicklung von Technologien zur Lebensmittelverarbeitung, wie z.B. Reinigungs-, Schäl-, Sortier- und Verpackungstechnologien, die an Lebensmittel- und Getränkehersteller und Lebensmitteleinzelhändler geliefert werden. In diesem Teilsektor sind auch Unternehmen erfasst, die Logistik-Technologien für Unternehmen bereitstellen, die in der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette tätig sind, wie z.B. automatisierte Lagerlogistik-Lösungen.

          Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) wird über ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel verschwendet.[7] Dementsprechend ist die gesamte Wertschöpfungskette der Lebensmittelerzeugung von entscheidender Bedeutung, um die Menge vergeudeter Lebensmittel zu reduzieren und so zur Senkung der Lebensmittelpreise und der Kohlenstoffemissionen beizutragen.

           

          Nachhaltige Verpackung

          Unternehmen in diesem Teilsektor beschäftigen sich mit der Herstellung von Lebensmittelverpackungen, die sowohl nachhaltig als auch wiederverwendbar, recyclingfähig oder kompostierbar sind. Dazu gehören Unternehmen, die sich mit Verpackungen auf Faserbasis aus nachhaltiger Forstwirtschaft beschäftigen, Unternehmen, die Verpackungsmaterialien aus Aluminium und Glas herstellen, die beide unbegrenzt wiederverwertbar sind, und Unternehmen, die Verpackungsmaterialien aus wiederverwerteten biologischen Stoffen herstellen, die kompostierbar sind. Da die Konsumenten und die Gesetzgebung den Bedarf von nachhaltigeren Verpackungslösungen weiter vorantreiben, wird erwartet, dass dieser Teilsektor in Zukunft mit Innovationen aufwarten und noch erheblich wachsen wird.

           

          Related ETF

          RIZF: Rize Sustainable Future of Food UCITS ETF

           

          Quelle:

          [1] Scientect, “Plant-Based Meat Market To Observe Exponential Growth By 2020-2026”, August 2020. Available at: https://scientect.com/news/654329/plant-based-meat-market-to-observe-exponential-growth-by-2020-2026-impossible-foods-inc-goldgreen-foods-ltd-vbites-foods-limited/

          [2] Talking Retail, “Demand for organic products continues to grow”, February 2020. Available at: https://www.talkingretail.com/news/industry-news/demand-organic-products-continues-grow-05-02-2020/

          [3] Persistence Market Research, “Global Market Study on Natural and Organic Flavors: Application in the Food Sector to Increase Exponentially in the Coming Years”, July 2018. Available at: https://www.persistencemarketresearch.com/market-research/natural-and-organic-flavors-market.asp

          [4] Takepart, “The Surprising Truth About Who’s Really Buying Organic”, April 2015. Available at: http://www.takepart.com/article/2015/04/21/who-is-buying-organic

          [5] Food Navigator, “Low sugar and GMO-free foods resonate more with today’s health-conscious consumers”, October 2017. Available at: https://www.foodnavigator.com/Article/2017/10/30/Low-sugar-and-GMO-free-foods-resonate-more-with-today-s-health-conscious-consumer

          [6] Gasworld, “Third boom of land-based fish farming: Accumulation of knowledge necessary to further expand gas supply business”, November 2019. Available at: https://www.gasworld.com/third-boom-of-land-based-fish-farming/2018012.article

          [7] Food and Agriculture Organisation of the United Nations, “Seeking end to loss and waste of food along production chain”, December 2019. Available at: http://www.fao.org/in-action/seeking-end-to-loss-and-waste-of-food-along-production-chain/en/

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