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          Kreislaufwirtschaft: Eine Voraussetzung für Klimaneutralität

          30 May 2023

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          Es existiert ein Maßstab für die biologische Aufnahmefähigkeit, die unser Planet besitzt. Wir können sie anhand der lebenserhaltenden Ressourcen messen, die uns die Erde jedes Jahr zur Verfügung stellen kann. Derzeit beträgt unser ökologischer Fußabdruck etwa das Eineinhalbfache dieser Biokapazität. Und es wird nicht besser: Bis 2050 wird voraussichtlich das Äquivalent von drei Erden benötigt werden, um die Lebensweise des Menschen aufrechterhalten zu können. Der weltweite Verbrauch von Rohstoffen wie Biomasse, Metallen und Mineralien wird sich in den nächsten 40 Jahren voraussichtlich verdoppeln.1 Gleichzeitig wird auch erwartet, dass unser jährliches Abfallaufkommen noch massiv ansteigen wird – bis 2050 um 70 Prozent.2 Unsere unersättliche Nachfrage nach den natürlichen Ressourcen der Erde ist also scheinbar unhaltbar, und darüber hinaus bedroht die aktuell existierende Wegwerfwirtschaft inzwischen die Zukunft unseres Planeten. Um einen Klimazusammenbruch zu vermeiden, müssen wir jetzt handeln – und zwar schnell. Die Art und Weise, wie wir produzieren, konsumieren und tauschen, zu überdenken, ist daher ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft und damit einer nachhaltigeren Welt.

          Was ist eine Kreislaufwirtschaft?

          Eine Kreislaufwirtschaft bezeichnet ein wirtschaftliches System, das mit dem Ziel entwickelt wurde, Abfall überflüssig zu machen. Tatsächlich baut eine solche Kreislaufwirtschaft auf dem Grundsatz auf, dass das Konzept „Abfall“ überhaupt nicht existiert. Um Kreislaufwirtschaft zu erreichen, müssen ihre Produkte zum einen so konzipiert sein, dass sie lange halten (und es müssen auch qualitativ hochwertige Materialien verwendet werden), und sie müssen für einen Zyklus der Demontage und Wiederverwendung optimiert werden, der ihre Umwandlung und Erneuerung erleichtert. Ein Kreislaufsystem unterscheidet sich von einem System, das auf Entsorgung und Recyclings aufbaut – und dadurch Abläufe, bei denen große Mengen an Energie und Arbeit verloren gehen und bei denen Abfall einfach im Boden vergraben oder verbrannt wird. Das Ziel einer Kreislaufwirtschaft besteht darin, das Naturkapital der Welt zu erhalten und zu verbessern, indem die Versorgung mit seinen endlichen Beständen kontrolliert und die Ströme erneuerbarer Ressourcen ausgeglichen werden.

          warum Kreislaufwirtschaft

          Hilfreich zum Verständnis einer Kreislaufwirtschaft ist der Vergleich mit dem Gegenteil – einer sogenannten „linearen Wirtschaft.“ Diese folgt einem “Take-Make-Waste”-Modell, Rohstoffe werden also zuerst gesammelt, dann werden sie in Produkte umgewandelt und bis zu ihrem Lebensende verwendet und schließlich als Abfall entsorgt. In einem linearen System wird Wert geschaffen, indem so viele Produkte wie möglich hergestellt und verkauft werden.

          • Entnahme: Neue (ungebrauchte) Rohstoffe werden abgebaut. Dieser Prozess ist oft sehr energieaufwändig und führt zur Emission von Treibhausgasen und zur Schädigung der natürlichen Umwelt, aus der die Rohstoffe gewonnen werden.
          • Herstellung: Die Rohstoffe werden dann in Produkte umgewandelt, die für einen begrenzten Zeitraum verwendet werden. In dieser Phase wird Energie verbraucht und es fallen Nebenprodukte an (einschließlich weiterer Treibhausgasemissionen).
          • Entsorgung: Die Produkte werden am Ende ihrer Nutzungsdauer als Abfall entsorgt (wobei in der Entsorgungsphase weitere Treibhausgasemissionen und Umweltverschmutzung freigesetzt werden).

          nehmen machen Abfall

          Der Wandel unserer Gesellschaft hin zu kreislauforientierten Wirtschaftsmodellen

          Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind unsere Wirtschaftssysteme überwiegend linear aufgebaut. Im letzten Jahrhundert, als wir diese Systeme massiv in der Größe gesteigert haben, ist auch unser Rohstoffverbrauch explodiert. Allein in den letzten 50 Jahren hat sich dieser Verbrauch mehr als verdreifacht.3 Darüber hinaus gehen schätzungsweise 90 Prozent dessen, was wir derzeit der Erde entnehmen, als Abfall verloren, und nur 8,6 Prozent werden recycelt.4  Der erfolgreiche Übergang zu einer echten Kreislaufwirtschaft erfordert daher dringende und groß angelegte Maßnahmen – und nicht nur von allen staatlichen Instanzen, sondern auch von der Gesellschaft als Ganzes. Nationale und lokale Regierungen müssen einen übergreifenden Rahmen für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft schaffen, der eine starke, verbraucherorientierte Aufklärungs- und öffentliche Lobbykampagne mit neuen Regeln und Anreizen für Unternehmen kombiniert. Solche neuen Rahmenbedingungen für die Kreislaufwirtschaft werden die Verbraucher zu nachhaltigeren Entscheidungen ermutigen und die Unternehmen zu einer nachhaltigeren Reaktion zwingen, die sie dazu motivieren wird, eine weitaus größere Kreislaufwirtschaft in ihre Geschäftsmodelle einzubauen. Bei all diesen Herausforderungen gibt es jedoch auch eine gute Nachricht: Wir sind bereits auf dem richtigen Weg.

          Ziel der Kreislaufwirtschaft

          Kreislaufwirtschaftsmodelle fördern Wirtschaftssysteme, in denen der Wert von Produkten, Materialien und anderen Ressourcen so lange wie möglich erhalten bleibt. Ressourcen, die für eine Wirtschaftstätigkeit nicht mehr von Nutzen sind, fließen automatisch anderen Tätigkeiten zu. Auf diese Weise streben Kreislaufwirtschaftsmodelle danach, die Wirtschaftstätigkeit schrittweise vom Verbrauch der endlichen Ressourcen der Erde zu entkoppeln, die Abhängigkeit von neuen Rohstoffen und die Anfälligkeit für Preisschwankungen bei Ressourcen zu verringern und gleichzeitig neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen. Diese Geschäftsmodelle zielen darauf ab, widerstandsfähigere und dauerhaftere Anreizsysteme zu schaffen, die sowohl der Produktivität als auch dem Planeten zugutekommen. Den Bürgern wiederum bieten solch zirkuläre Wirtschaftsmodelle qualitativ hochwertige, funktionale und sichere Produkte, die effizient und erschwinglich sind, länger halten und für Wiederverwendung, Reparatur und hochwertiges Recycling ausgelegt sind.

          Im Gegensatz zum “Take-Make-Waste”-Modell der linearen Wirtschaft führt Kreislaufwirtschaft in der Praxis zu einem “Make-Use-Recycle”-Modell. In diesem Zusammenhang bezieht sich “Recyceln” jedoch nicht nur auf den industriellen Akt des Recyclings, sondern schließt auch eine Reihe von Modellen der Wertstoffrückgewinnung mit ein, darunter Wiederverwendung, Reparatur, Aufarbeitung, Wiederherstellung, Wiederverwendung und Recyceln.

          Dieses Feature stammt von Sustainable Market Strategies. Rize ETF Ltd gibt keinerlei Zusicherungen oder Gewährleistungen, weder ausdrücklich noch stillschweigend, hinsichtlich der Vollständigkeit, Genauigkeit, Zuverlässigkeit oder Eignung der in diesem Artikel enthaltenen Informationen.

          References

          1

          Europäische Union, “Communication from the Commission to the European Parliament, The Council, The European Economic and Social Committee and The Committee of The Regions: A New Circular Economy Action Plan for a cleaner and more competitive Europe”, 2020. Aufrufbar unter: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?qid=1583933814386&uri=COM:2020:98:FIN

          2

          Ebd.

          3

          Circular Online, “Report: ‘Throwaway global economy’ is fuelling climate change”, Januar 2022. Aufrufbar unter: https://www.circularonline.co.uk/news/report-throwaway-global-economy-is-fuelling-climate-change/

          4

          Ebd.

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