Nachhaltige Infrastruktur, greifbar gemacht

AUSGEWÄHLTER ARTIKEL

Wir definieren Umweltziele in Übereinstimmung mit den sechs Umweltzielen der EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten:

1. 1. Klimaschutz
   2. Anpassung an den Klimawandel
   3. Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen
   4. Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
   5. Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
   6. Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme

Wir definieren soziale Ziele in Übereinstimmung mit dem jüngsten (Entwurf)¹ Bericht der EU-Taxonomie für soziale Aktivitäten, der im Februar 2022 veröffentlicht wurde. Wir geben jedoch zu bedenken, dass sich der endgültige Bericht derzeit auf unbestimmte Zeit verzögert.

1. 1. Menschenwürdige Arbeit (inklusive Arbeitnehmer entlang der gesamten Wertschöpfungskette)
   2. Angemessener Lebensstandard und Wohlergehen der Endverbraucher
   3. Integrative und nachhaltige Gemeinschaften und Gesellschaften.

Von den oben genannten sozialen Zielen sind die Ziele 2 und 3 für Infrastrukturprojekte am wichtigsten.

Darüber hinaus betrachten wir die Rolle der Infrastruktur bei der Unterstützung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Von den 17 SDGs haben sechs einen relevanten Bezug zur Infrastrukturentwicklung, nämlich:

• • SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen
  • SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
  • SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie
  • SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
  • SDG 11: Nachhaltige Städte
  • SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Nachhaltige Infrastruktur erkennen

Um ein “nachhaltiges” Infrastrukturexposure von einem breiteren, traditionellen Infrastrukturexposure zu unterscheiden, müssen die traditionellen Infrastruktursektoren auf ihren relativen Beitrag zur nachhaltigen Infrastrukturentwicklung hin bewertet werden, d.h. auf ihren relativen Beitrag zu wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Zielen in den Regionen, in denen die Infrastruktur angesiedelt ist (d.h. entwickelte Märkte, Schwellenmärkte bzw. Grenzmärkte). Daraus ergibt sich, dass jedem traditionellen Infrastruktursektor ein minimaler, moderater, signifikanter oder hoher Beitrag zur nachhaltigen Infrastrukturentwicklung zugeordnet werden kann, der je nach geografischer Lage unterschiedlich hoch ist. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass mit Ausnahme der Infrastruktur für fossile Brennstoffe alle übrigen Infrastruktursektoren in unterschiedlichem Maße zu einer nachhaltigen Infrastrukturentwicklung beitragen und somit einen positiven Nettoeffekt auf die SDGs der Vereinten Nationen und die ökologischen und sozialen Ziele der EU-Taxonomie haben.

Wir haben vier Kategorien und 12 Sektoren der Infrastruktur identifiziert und klassifiziert sowie bewertet und eingestuft, die im folgenden Abschnitt vorgestellt werden.

Klassifikation Methodik

Das Investitionsthema “Nachhaltige Infrastruktur” zielt auf ein Gleichgewicht zwischen den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekten der Infrastrukturentwicklung ab.

Um dies zu erreichen, werden Infrastrukturprojekte auf der Grundlage der Funktionen und des Nutzens, den sie für die Gesellschaft bieten, in vier Kategorien und 12 entsprechende Sektoren eingeteilt.

1. Verkehrsinfrastruktur: Die Verkehrsinfrastruktur ist ein wesentlicher Bestandteil des gesamten Infrastruktur-Ökosystems und spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Wirtschaftswachstums, der Verbesserung der Zugänglichkeit und Mobilität und der Reduzierung der Umweltauswirkungen des Verkehrs. Auf die Verkehrsinfrastruktur entfällt in der Regel ein erheblicher Teil der öffentlichen Infrastrukturinvestitionen. Einigen Schätzungen zufolge entfallen bis zu 50 % der gesamten öffentlichen Infrastrukturausgaben auf die Verkehrsinfrastruktur, einschließlich Autobahnen, Brücken, öffentliche Verkehrssysteme, Häfen und Flughäfen.² This high level of investment reflects the importance of transportation infrastructure in improving the quality of life for people.
   • Personenbeförderung: Unternehmen, die die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fördern, die Treibhausgasemissionen reduzieren und die Zugänglichkeit und Mobilität für Pendler verbessern.
   • Häfen: Unternehmen, die die Effizienz der Lieferkette verbessern, die Umweltauswirkungen der Schifffahrt verringern und umweltfreundliche Praktiken einführen.
   • Flughäfen: Unternehmen, die Handel und Tourismus erleichtern, die Konnektivität verbessern und Investitionen und Handel anziehen, insbesondere in aufstrebenden/grenznahen Märkten.
   • Mautstraßen: Unternehmen, die einen wichtigen Teil der öffentlichen Infrastruktur betreiben, eine alternative Route für Fahrzeuge anbieten und Verkehrsstaus verringern.
   • Schienengüterverkehr: Unternehmen, die durch intermodale Netze und intelligente Schienensysteme einen effizienten, umweltfreundlichen Transportweg für Güter anbieten.

2. Ökologische Infrastruktur: Die Umweltinfrastruktur ist auf den grünen Übergang ausgerichtet und hat dementsprechend das Ziel, der Gesellschaft wesentliche Dienstleistungen wie Energie und Wasser in einer Weise zur Verfügung zu stellen, die zu besseren Umweltergebnissen für die Regionen führt, in denen sie angesiedelt ist. Erneuerbare Energiesysteme ermöglichen beispielsweise eine erhebliche Verringerung der CO2-Emissionen, während die Wasserinfrastruktur für die Bereitstellung von Wasser für den menschlichen Verbrauch, die landwirtschaftliche und industrielle Nutzung und die Abfallbewirtschaftungsinfrastruktur für eine größere Kreislauffähigkeit und Werterhaltung innerhalb der Wirtschaft sowie für die Verringerung von Umweltverschmutzung und Wasserverunreinigung von wesentlicher Bedeutung ist..
   • Versorgungsunternehmen für erneuerbare Energien und Übertragung: Unternehmen, die die Integration von sauberer, erneuerbarer Energie in das Stromnetz erleichtern.
   • Wasserversorgungsunternehmen: Unternehmen, die sauberes Trinkwasser bereitstellen, Abwasser effizient aufbereiten und die Wasserverschmutzung und -verschwendung minimieren.
   • Abfall Management: Unternehmen, die Deponieabfälle reduzieren, die Umweltverschmutzung eindämmen, Ressourcen schonen und die Treibhausgasemissionen senken.

3. Daten- und Telekommunikationsinfrastruktur: Die Daten- und Telekommunikationsinfrastruktur ist für eine nachhaltige Wirtschaft unerlässlich, da sie einen effizienten Daten- und Informationsfluss ermöglicht. Die Dateninfrastruktur wird genutzt, um wirtschaftliche Prozesse zu optimieren, Wirtschaftstrends zu analysieren und Prognosemodelle zu entwickeln, die als Grundlage für wirtschaftspolitische Maßnahmen und Strategien dienen können. Sie kann auch genutzt werden, um die Leistung von Unternehmen und Märkten zu überwachen und zu verfolgen und um Bereiche mit Chancen zu identifizieren. Die Dateninfrastruktur ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis der Auswirkungen wirtschaftspolitischer Maßnahmen und Entscheidungen und für die Bereitstellung der zur Unterstützung einer wirksamen Entscheidungsfindung erforderlichen Daten. Durch die Bereitstellung einer Plattform für den Datenaustausch und die Zusammenarbeit kann die Dateninfrastruktur eine bessere Kommunikation zwischen den Beteiligten ermöglichen, was zu besser informierten Entscheidungen führt, die zu nachhaltigeren wirtschaftlichen Ergebnissen führen können.
   • Datenzentren: Unternehmen, die Rechenzentren betreiben, bei denen die Energieeffizienz im Vordergrund steht, die Umweltauswirkungen minimiert werden und die einen Beitrag zur lokalen Gemeinschaft leisten.
   • Telekommunikationsinfrastruktur: Unternehmen, die die globale Konnektivität fördern und die digitale Kluft überbrücken, um Inklusion und wirtschaftliches Empowerment zu fördern.

4. Soziale Infrastruktur: Die soziale Infrastruktur ist eine wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige und faire Wirtschaft. Sie stellt die notwendigen Ressourcen und Dienstleistungen bereit, die es den Menschen und Gemeinschaften ermöglichen, ein gesundes, sicheres und produktives Leben zu führen. Der Zugang zu einer hochwertigen sozialen Infrastruktur trägt zur Förderung des Wirtschaftswachstums und zur Verringerung der Ungleichheit bei, indem sie Einzelpersonen und Gemeinschaften die Ressourcen und Dienstleistungen zur Verfügung stellt, die sie für ihren Erfolg benötigen. Dies bedeutet, dass diejenigen mit den größten Bedürfnissen Zugang zu den Ressourcen und Dienstleistungen haben, die sie für ihren Erfolg benötigen. Dies trägt zur Förderung der sozialen Mobilität bei und verhindert, dass Menschen durch das Rasta fallen.
   • Gesundheitsversorgung: Unternehmen, die Zugang zu medizinischen Dienstleistungen, einschließlich Präventivmedizin, Diagnostik, Behandlung und psychologischer Betreuung, anbieten.
   • Altenheime: Unternehmen, die Altenheime betreiben, um das Wohlbefinden und die Lebensqualität durch kollektive Pflege, soziale Interaktion und Freizeitaktivitäten zu verbessern.