Fortschritte in den Pflanzen- und Bodenwissenschaften für eine effizientere Wassernutzung
An der Spitze des Fortschritts in der Pflanzenwissenschaft stehen Unternehmen wie DSM-Firmenich und Novozymes, die Entwicklung gentechnisch veränderter Pflanzen federführend vorantreiben. Diese Pflanzen benötigen weniger Wasser und sind widerstandsfähiger gegen Trockenheit. Während der Schwerpunkt dieser Forschung bis vor kurzem auf der Trockenheitsresistenz lag, entwickeln jene Unternehmen nun Pflanzen, die so verändert wurden, dass sie auf salzhaltigen oder anderweitig nicht bebaubaren Böden gedeihen, was die mögliche landwirtschaftliche Nutzfläche erweitert. Diese wissenschaftlichen Errungenschaften in der Pflanzenbiologie können nicht nur dazu beitragen, den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft zu verringern, sondern auch die Nahrungsmittelsicherheit und -verfügbarkeit in einem zunehmend unberechenbaren Klima zu verbessern.
Auch der Bodenwissenschaft kommt eine zentrale Rolle zu. Durch die Verbesserung der dem Boden innewohnenden organischen Substanz und Struktur finden Wissenschaftler Wege, um beispielsweise die Wasserspeicherkapazität bestimmter Böden zu erhöhen, was den Bedarf an Bewässerung erheblich verringern kann. Methoden wie Direktsaat, Deckfrüchte und Fruchtwechsel sind Teil der bodengebundenen Landwirtschaft, die die Gesundheit des Bodens erhält und verbessert, die Erosion verringert und die Wasserrückhaltung verbessert.
![Soil horizons](https://europe.ark-funds.com/wp-content/uploads/2023/12/Soil-horizons-1024x645.jpg)
Plädoyer für den Überfluss
Angesichts der begrenzten Wasservorkommen in der Landwirtschaft lohnt es sich, den Fokus mehr auf Bereiche zu erweitern, die mit einem potentiellen Überfluss aufwarten können. Damit gemeint sind die Meeresgewässer und deren Entsalzung, die mit neuen, umweltfreundlichen Verfahren vorangetrieben wird. Ein Hoffnungsschimmer in diesem Bereich ist die Arbeit des Unternehmens Eurofins Scientific, die den Weg für mehr Wasserreichtum, insbesondere für Trockengebiete und Küstengemeinden, ebnet. Technologische Fortschritte haben die Kosten für die Entsalzung erheblich gesenkt und machen sie zu einer praktikablen Option für die Ergänzung des landwirtschaftlichen Wasserbedarfs. Der Schlüssel liegt in der Nutzung erneuerbarer Energiequellen für den Betrieb von Entsalzungsanlagen; Solar- und Windenergie ebnen den Weg für umweltfreundliche und kosteneffiziente Entsalzungsprozesse, und die Kosten sind heute deutlich niedriger als noch vor zehn oder sogar fünf Jahren. Da Meerwasser als Ressource unbegrenzt zur Verfügung steht, hat die Entsalzung das Potenzial, eine konstante und kontrollierte Wasserversorgung zu schaffen, die von den Schwankungen des Klimawandels unabhängig ist.
![6 steps of desalination process](https://europe.ark-funds.com/wp-content/uploads/2023/12/6-steps-of-desalination-process-1024x576.jpg)
Darüber hinaus wird durch die Reinigung und Wiederverwendung von Abwasser für die Bewässerung nicht nur der Bedarf an Süßwasser verringert, sondern auch eine Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen aus dem aufbereiteten Wasser erzielt. Demzufolge ist es möglich, mit der Integration solcher Systeme auch das Abwasser in einen wertvollen Aktivposten für die Landwirtschaft zu verwandeln.
Fortschritte bei der Energieeffizienz tragen ebenfalls dazu bei, die Wassernutzung in der Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Energieeffiziente Pump- und Fördersysteme minimieren den Kohlenstoff-Fußabdruck der Wasserverteilung und senken gleichzeitig die Kosten. Die Einführung solarbetriebener Bewässerungssysteme kann zu einer reichhaltigen Wasserversorgung führen, indem die reichhaltigste Energiequelle – die Sonne – zur Wassergewinnung und Bewässerung genutzt wird.
Um Wasserreichtum zu realisieren, ist ein Paradigmenwechsel in der Art und Weise erforderlich, wie wir die wichtige Ressource Wasser verwalten und bewerten. Investitionen in die Infrastruktur, die Erforschung neuer Wasserquellen und politische Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Praktiken sind von grundlegender Bedeutung, damit diese Vision Wirklichkeit werden kann. Eine Synergie dieser Ansätze – Entsalzung, Wiederverwendung von Abwasser und energieeffiziente Technologien – kündigt eine Zukunft an, in der Wasserknappheit vermieden werden könnte.
Das technologische Potenzial kann jedoch nur durch systemische Lösungen ausgeschöpft werden, die auch Politik, Verwaltung und gesellschaftliche Werte mit einbeziehen.