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          Environmental Impact

          Energiewende – unabhängig von Harris oder Trump

          5 November 2024

          6 Min Read

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          Wichtigste Erkenntnisse

          Die Energiewende wird heute von Marktdynamiken, der Nachfrage von Investoren und technologischen Fortschritten angetrieben, was saubere Energie gegenüber politischen Veränderungen widerstandsfähig macht.

          Harris würde wahrscheinlich das unter Biden vorangetriebene Engagement ausbauen, während Trump wohl eine ausgewogenere Energieversorgung mit erneuerbaren Energien, Kernkraft und Erdgas bevorzugen würde.

          Die Politik der einzelnen US-Bundesstaaten, die globale Nachfrage und sinkende Technologiekosten werden weiterhin den Einsatz sauberer Energien vorantreiben und unabhängig von Veränderungen auf Regierungsebene für Wachstum sorgen.

          Die Möglichkeit einer weiteren Trump-Administration stellt nicht unbedingt eine existenzielle Bedrohung für den Sektor Saubere Energie dar, wie manche vermuten könnten. Die Energiewende ist heute tief in der Marktdynamik, der Investorennachfrage und der dezentralen Innovationsentwicklung verankert – Kräfte, die stark genug sind, um auch politischen Veränderungen standzuhalten. Obwohl die Politik jeder möglichen Regierungskonstellation naturgemäß das Tempo und die Prioritäten im Sektor beeinflussen dürfte, erweist sich die zugrunde liegende Ökonomie als unempfindlich gegenüber Veränderungen staatlicher Unterstützung.

           

          US election 2024

          Marktgetriebene Dynamik der Energiewende

          Die Umstellung auf erneuerbare Energien hat sich von einem durch politische Vorgaben getriebenen Konzept hin zu einem ökonomisch verankerten Ansatz entwickelt. Solar- und Windenergie sind mittlerweile häufig wettbewerbsfähig oder sogar günstiger als traditionelle Energiequellen, und sinkende Speicherkosten machen sie zunehmend zu einer realistischen Option für die Energie- und Netzresilienz.

          Investitionen in saubere Energien werden eher von der Marktdynamik als von staatlicher Politik bestimmt, wobei institutionelle Fonds stark in ESG-freundliche Vermögenswerte investiert sind. Saubere Energie ist mehr als nur ein vorübergehender Trend, sondern ein struktureller Wandel an den Energiemärkten. Regierungsprogramme wie der Inflation Reduction Act (IRA) haben hierfür zwar einen wichtigen Anstoß gegeben, allerdings wirken hier inzwischen weit tiefergehende Kräfte – und wohl kaum eine bestimmte Regierung vermag es, diese wieder zu bändigen.

          US- Unternehmen und die Erwartungen der Verbraucher

          Große US-Unternehmen haben saubere Energien bereits fest in ihre langfristigen Strategien integriert. Versorgungsunternehmen wie NextEra und Technologieunternehmen verfolgen ehrgeizige Net-Zero-Ziele und schließen langfristige Stromabnahmeverträge (PPAs)1 ab, um ihre Versorgung mit erneuerbaren Energien über Jahre hinweg zu sichern. Dies geschieht nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes, sondern auch zur Sicherung der eigenen Wettbewerbsposition. Da Verbraucher, Mitarbeiter und Investoren zunehmend von Unternehmen Nachhaltigkeitsmaßnahmen erwarten, haben sich saubere Energien von einem „Nice-to-have“ zu einer langfristigen strategischen Notwendigkeit entwickelt.

          Unter einer Harris-Administration würden Unternehmen im Bereich Solar-, Wind- und Batterietechnologie sowie Elektrofahrzeuge (EVs) wahrscheinlich von einer anhaltenden staatlichen Unterstützung profitieren, einschließlich Steuervergünstigungen und Anreizen, die erneuerbare Energien zugänglicher machen dürften. Dies wäre besonders wertvoll in Regionen, in denen es an privaten Investitionen noch mangelt. Unternehmen wie Tesla, Sunrun und First Solar, deren Strategien sich stark an staatlichen Subventionen orientieren, würden unter Harris wohl weiterhin von einer Fortsetzung der bereits unter Biden verfolgten Politik profitieren.

          Interessanterweise haben Öl- und Gasaktien oft unter demokratischen Regierungen gut abgeschnitten, da sie von regulatorischen Erwartungen profitierten. Unter Biden haben die USA ihren Höhepunkt der Produktion von Kohlenwasserstoffen wie Öl und Gas erreicht und tragen nun zu 20 Prozent der globalen Produktion bei. Dies zeigt, dass traditionelle Energiequellen durchaus in einer Agenda Einzug halten, die sich zugunsten von erneuerbaren Energien positioniert.

           

          solar and wind energy

          Energiestrategie unter Trump: breiter und ausgewogener

          Auch eine von Trump geführte Regierung, die ihrem Ruf nach tendenziell den traditionellen Energien zugeneigt ist, würde den Einsatz sauberer Energien wahrscheinlich nicht vollständig ablehnen. So könnte es unter Trump auf eine „All-Energy“-Strategie hinauslaufen, die Kernkraft, Erdgas und erneuerbare Energien einschließt, mit dem Ziel amerikanischer Energieunabhängigkeit. Offenbar hat Trump hier eine neue, breiter gefasste Perspektive entwickelt, die saubere Energien als zentralen Bestandteil der künftigen amerikanischen Wirtschaft betrachtet – insbesondere aufgrund ihrer Bedeutung für die Schaffung von Arbeitsplätzen und technologische Innovationen.

          Trumps Unterstützung für ein diversifiziertes Energiespektrum könnte US-amerikanische Unternehmen im gesamten Energiesektor stärken, ohne den Bereich der erneuerbaren Energien zu vernachlässigen. Sein umfassenderer Energieansatz passt zudem zu seiner wirtschaftsorientierten Haltung, die eine flexible Energiepolitik bevorzugt, um die Wettbewerbsfähigkeit der US-Energiewirtschaft auf globaler Ebene zu erhalten. Eine Aufhebung des IRA unter Trump könnte für einige saubere Energieprojekte Gegenwind bedeuten, allerdings hat Biden bis zum Ende des Fiskaljahres 2024 strategisch bis zu 90 Prozent der IRA-Mittel bereits zugeteilt, was eine vollständige Rücknahme dieser Mittel erschwert und den Sektor wahrscheinlich vor größeren Rückschlägen schützt.

          Technologie verändert Kostenstrukturen

          Die rasanten technologischen Fortschritte im Bereich Speicher, Elektrofahrzeuge und Netzresilienz haben zur Reduzierung der Abhängigkeit des Energiesektors von staatlichen Anreizen gemacht. Die Kosten für Batterien sinken, Elektrofahrzeuge nähern sich der Kostenparität mit Verbrennungsfahrzeugen, und grüner Wasserstoff wird zunehmend skaliert. Technologien wie Kernfusion, Kohlenstoffabscheidung und Fortschritte in der Energieeffizienz reifen und werden auf dem freien Markt wettbewerbsfähig.

          Dieser Trend zeugt von der Widerstandsfähigkeit und den Chancen für saubere Energien. Trumps marktorientierte Ausrichtung könnte sauberen Energietechnologien indirekt zugutekommen, da sie auf Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz fördert. Private Investitionen dürften wahrscheinlich weiterhin in diesen Sektor fließen, dessen grundlegende Vorteile bestehen bleiben – auch wenn explizite staatliche Förderungen zurückgefahren werden.

          Unabhängige staatliche, lokale und globale Politiken

          Schon  während Trumps erster Amtszeit hat sich gezeigt, dass staatliche und lokale Regierungen erheblichen Einfluss auf die Energiepolitik nehmen. Bundesstaaten wie Kalifornien und New York haben ehrgeizige Klimaziele gesetzt und fördern Investitionen in erneuerbare Energien, auch wenn die Bundespolitik eher auf Deregulierung setzt. Über die Hälfte der US-Wirtschaft ist in der US Climate Alliance vertreten, die sich verpflichtet, die Emissionen im Einklang mit dem Pariser Abkommen zu reduzieren.

          International bleibt die Nachfrage nach sauberer Energie stark. Europa intensiviert die Bemühungen in puncto erneuerbare Energien, und China erhöht seine Investitionen in grüne Technologien. Mit einer soliden globalen Nachfrage erkennen US-Unternehmen den Vorteil, sich in diesem Marktumfeld zu positionieren, und werden sich voraussichtlich unabhängig von Veränderungen auf Bundesebene anpassen.

          Harris vs. Trump: Zwei Ansätze, ein Pfad der Energiewende

          Sollte Harris das Amt übernehmen, dürfte die von ihr geführte Regierung wahrscheinlich auf Bidens Fortschritten aufbauen. Der IRA, das parteiübergreifende Infrastrukturgesetz sowie das CHIPS-Gesetz haben zusammen rund 910 Milliarden US-Dollar an Investitionen in saubere Energien, Halbleiter und Infrastruktur mobilisiert – etwa das Dreifache der im IRA zugewiesenen Mittel. Eine von Harris verfolgte Politik würde diese Initiativen voraussichtlich weiter verstärken und auf eine größere Unabhängigkeit der USA von fossilen Brennstoffen durch fortgesetzte Steuervergünstigungen und Anreize setzen. Ihre Regierung dürfte zudem darauf abzielen, den Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix der USA zu erhöhen, mit einem klaren Fokus auf nachhaltige Technologien.

          Innerhalb seiner zweiten Amtszeit dürfte Trump wahrscheinlich eine breitere Palette von Energiequellen unterstützen und eine diversifizierte Energiepolitik fördern, die erneuerbare Energien, Kernkraft und Erdgas umfasst. Angesichts der Bedeutung dieser Sektoren für die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Energiesicherheit der USA würde Trumps Ansatz eine ausgewogene Strategie verfolgen, die die Energieunabhängigkeit stärkt. Zwar offenbarte Trump in der Vergangenheit Skepsis gegenüber sauberen Energien, dennoch erkennt er mittlerweile an, dass erneuerbare Energien mit ihrer Bedeutung für Arbeitsplätze und Innovation ein integraler Bestandteil der amerikanischen Wirtschaft geworden sind.

           

          New York city

          Abschließender Gedanke: Marktdynamiken treiben die Energiewende an

          Die Energiewende wird heute von einer Marktdynamik getragen, die widerstandsfähig genug ist, um politische Veränderungen zu überstehen. Innovationen in den Bereichen grüner Wasserstoff, Batteriespeicherung, Solar- und Windkraft verändern die globale Energieversorgung in einem Maß, das über den Wirkungsgrad einer einzelnen Regierung weit hinaus geht. Trotz eines möglichen politischen Wandels bleibt der Markt für saubere Energien intakt.

          Die Widerstandsfähigkeit der sauberen Energien ist in dezentralen, marktgetriebenen Kräften verankert, die kurzfristige politische Veränderungen überdauern. Ganz gleich ob eine Energiepolitik unter Harris staatliche Fördermaßnahmen verdoppelt oder unter Trump auf Vielfalt setzt – der Weg wird vor allem durch Wirtschaftlichkeit, Technologie und Verbrauchernachfrage geprägt sein und damit ein Umfeld schaffen, in dem saubere Energien weiterhin florieren.

          References

          1

          Purchasing Power Agreements

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