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          Sustainable Future of Food

          Wie man die globalen Herausforderungen der Ernährung zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bewältigen kann

          4 August 2023

          4 Min Read

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          Wichtigste Erkenntnisse

          Die Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen, der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln sowie intensive Monokulturen sind die Hauptursachen für den Verlust biologischer Vielfalt.

          Indem wir diese zentralen globalen Herausforderungen im Lebensmittelsystem angehen, können wir dazu beitragen, die biologische Vielfalt zu erhalten.

          Die wichtigsten Lösungen hierfür lauten: Umstellung auf nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, Erhaltung natürlicher Lebensräume, Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und Umstellung auf eine nachhaltige Ernährung.

          Die biologische Vielfalt des Planeten ist von grundlegender Bedeutung für dessen Gesundheit und Widerstandsfähigkeit.

          In den letzten Jahrzehnten haben menschliche Aktivitäten jedoch zu einem erheblichen Verlust an biologischer Vielfalt geführt, der die Ökosysteme bedroht und ihre Funktionen beeinträchtigt. Das menschliche Lebensmittelsystem spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle, denn es ist eine der Hauptursachen für die Zerstörung von Lebensräumen, die Verunreinigung der Umwelt und den Klimawandel. In diesem Blog gehen wir der Überlegung nach, inwieweit die Bewältigung der globalen Ernährungsprobleme auch die drängende Frage der Erhaltung von Biodiversität lösen kann. Wir untersuchen demzufolge nicht nur die wichtigen Aspekte der Lebensmittelproduktion, des Konsums und alles, was sonst noch damit zusammenhängt, sondern gehen darüber hinaus auch der Frage nach, welchen Beitrag wir mit unserer Lebensmittelauswahl zur Erhaltung der biologischen Vielfalt leisten können.

          Nachhaltige Landwirtschaft trägt zur Erhaltung biologischer Vielfalt bei

          Eine der Hauptursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt sind nicht tragfähige landwirtschaftliche Praktiken. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ist die Landwirtschaft für 80 Prozent der weltweiten Entwaldung verantwortlich, was zum Verlust von Lebensraum für unzählige Pflanzen- und Tierarten führt.1 Darüber hinaus sind intensiv bewirtschaftete Monokulturen und der übermäßige Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln der Artenvielfalt ebenfalls nicht zuträglich.

          Eine Umstellung auf nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken verspricht Abhilfe. Untersuchungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen zeigen, dass agrarökologische Ansätze wie der ökologische Landbau und die Permakultur den Einsatz von Chemikalien verringern, die Gesundheit der Böden erhalten und die Schaffung von Lebensräumen in der Agrarlandschaft fördern können, was eine erhöhte Biodiversität mit sich bringt.2

          Bewahrung natürlicher Lebensräume und Ökosysteme

          Die Ausweitung der landwirtschaftlichen Nutzflächen geht häufig auf Kosten natürlicher Lebensräume wie Wälder, Feuchtgebiete und Grasland. Der Schutz und die Wiederherstellung dieser Ökosysteme sind für die Erhaltung der Artenvielfalt von entscheidender Bedeutung. Nach Angaben des World Wildlife Fund (WWF) ist die Abholzungsquote in Waldgebieten nach wie vor alarmierend hoch: So gehen jährlich etwa 10 Millionen Hektar Wälder verloren.3 Durch die Förderung von Strategien zur sparsamen Landnutzung, bei denen die landwirtschaftliche Produktion auf bestehenden Flächen intensiviert und gleichzeitig unberührte Gebiete geschützt werden, kann die Zerstörung dieser Lebensräume jedoch minimiert werden. In der Fachzeitschrift Science veröffentlichte Forschungsergebnisse zeigen, dass wir durch die strategische Schonung von nur fünf bis zehn Prozent der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzflächen den Lebensraum für die meisten am Land lebenden Arten erhalten und den Verlust der biologischen Vielfalt deutlich verringern können.4

          Reduzierung von Lebensmittelabfällen und -verlusten

          Lebensmittelverschwendung und -verluste sind nicht nur ein ethisches und wirtschaftliches Problem, sondern haben auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Umwelt.

          Die FAO schätzt, dass ein Drittel aller für den menschlichen Verzehr produzierten Lebensmittel verschwendet wird, was eine unnötige Vergeudung der für ihre Produktion verwendeten Ressourcen bedeutet.5

          Darüber hinaus trägt die Verschwendung von Lebensmitteln zu Treibhausgasemissionen und zur Verunreinigung von Mülldeponien bei. Eine vom World Resources Institute durchgeführte Studie ergab, dass die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung und -abfällen erhebliche Vorteile für die Umwelt mit sich bringen kann, einschließlich einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um bis zu acht Prozent.6 Indem wir die Lebensmittelverschwendung über die gesamte Lieferkette hinweg bekämpfen, können wir den ökologischen Fußabdruck des Lebensmittelsystems minimieren und die Artenvielfalt erhalten.

           

          Umstellung auf eine nachhaltige Ernährungsweise

          Die Entscheidungen, die wir als Verbraucher treffen, haben erheblichen Einfluss auf die Nachfrage nach bestimmten Lebensmitteln und damit auch auf die entsprechenden Produktionsverfahren. Eine Umstellung auf eine nachhaltige Ernährungsweise kann dazu beitragen, den Schutz der Artenvielfalt zu verbessern. So ist beispielsweise die Viehzucht eine der Hauptursachen für die Abholzung der Wälder, die Wasserverschmutzung und die Treibhausgasemissionen.

          Laut einer in der Wissenschaftspublikation Nature veröffentlichten Studie kann eine pflanzliche Ernährung den CO2-Fußabdruck einer Person im Vergleich zu einer fleischbasierten Ernährung um bis zu 73 Prozent verringern.7

          Wenn wir uns für pflanzliche Alternativen entscheiden und den Verbrauch ressourcenintensiver tierischer Produkte reduzieren, können wir die Nachfrage nach Land und Ressourcen senken, so dass sich die Ökosysteme regenerieren und eine größere Anzahl von Arten beherbergen können.

           

          Fazit

          Mit der Bewältigung zentraler globaler Herausforderungen im Lebensmittelsystem durch nachhaltige Landwirtschaft, Erhaltung von Lebensräumen, Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und Umstellung auf eine nachhaltige Ernährung, kann die Problematik der global bedrohten Biodiversität gelöst werden. Durch die Umsetzung von Praktiken, die die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft erhalten, natürliche Lebensräume bewahren, die Verschwendung minimieren und bewusste Entscheidungen für Lebensmittel treffen, können wir die Koexistenz von menschlicher Nahrungsmittelproduktion und florierenden Ökosystemen voranbringen.

          Die Erkenntnis, dass Lebensmittelsystem und biologische Vielfalt voneinander abhängig sind, ist dabei entscheidend, um eine nachhaltige Zukunft gestalten zu können, in sich sowohl die Menschen als auch die Natur optimal entwickeln können.

          References

          1

          Food and Agriculture Organisation, “The State of the World’s Forests”, 2020. Aufrufbar unter: http://www.fao.org/state-of-forests/en/

          2

          United Nations Environment Programme, “Global Environmental Outlook – GEO-6: Healthy Planet, Healthy People”, 2019. Aufrufbar unter: https://www.unenvironment.org/resources/global-environment-outlook-6

          3

          World Wildlife Fund, “Deforestation and Forest Degradation”, 2020.Aufrufbar unter: https://www.worldwildlife.org/threats/deforestation-and-forest-degradation

          4

          Phalan, B., et al., “Reconciling Food Production and Biodiversity Conservation: Land Sharing and Land Sparing Compared”, 2011. Science, 333(6047), 1289-1291.

          5

          Food and Agriculture Organisation, “The State of Food and Agriculture”, 2019. Aufrufbar unter: http://www.fao.org/state-of-food-agriculture/en/

          6

          World Resources Institute, “The Business Case for Reducing Food Loss and Waste: Restaurants”, 2018.Aufrufbar unter: https://www.wri.org/insights/numbers-business-case-reducing-food-loss-and-waste

          7

          Springmann, M., et al., “Options for keeping the food system within environmental limits”, 2018. Nature, 562(7728), 519-525.

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